Bereits in der Karate-Lektion stellte ich fest, dass heute die Kinder voller Energie waren. Ich musste mir so einiges einfallen lassen um ihren Tatendrang zu kanalisieren. So begann ich gleich mit Konditionsübungen, verbunden mit aufmerksamen Zuhören. Je nach Kommando mussten die Kinder eine Übung ausführen; auf den Bauch liegen, auf den Rücken liegen, Liegestützen… Zur Verbesserung der Kick-Technik übten wir gleich danach Mae-Geri und Yoko-Geri über vorab gestapelten Schlagkissen und es galt somit, die Beine höher als die Kissen anzuheben. Die Aufgabe wurde von allen super gemeistert. Ein junges Mädchen, welches heute zum ersten Mal kam, gerade sieben Jahre alt, erstaunte mich total. Sie gab sich ganz viel Mühe und ich konnte deutlich spüren, dass sie unbedingt Karate lernen will. Ziemlich sicher wird aus ihr einmal eine erfolgreiche Sportlerin. Wir wiederholten die unterschiedlichsten Grundtechniken und lernten die Kata im Rhythmus zu laufen.
Darauf folgte die Krav Maga Basic–Lektion. Dort waren wir etwas weniger als sonst. Auf dem Programm stand Boxtechniken, Kicktechniken und Bodenverteidigungstechniken. Zuerst übten wir diese einzeln, danach gab es einen kleinen Parcours. Abwechslungsweise mussten die drei Bodenverteidigungstechniken durchgemacht werden, danach ging es zum Bob-Parcours. Mit Absicht baute ich mit meinen Kommandos etwas Stress auf. So mussten die Schüler schneller als sonst die Übungen absolvieren. Sie mussten sich am Boden auf drei verschiedene Arten verteidigen, danach warteten vier Bobs auf sie, welche mit unterschiedlichsten Techniken bearbeitet werden mussten. Das Aufwärmtraining hatte ich bei dieser Lektion etwas anstrengender als üblich gestaltet. Die Boxtechniken und deren vielen Wiederholungen forderten das Durchhaltevermögen. Wir schlugen Haken und zwar während dem Rückwärtslaufen. Hierbei zeigte es sich ob man ansatzlos Haken schlagen kann oder nicht. Alle geübten Techniken konnten wir danach in der Parcours-Lektion anwenden und dank den mehrmaligen Durchgängen festigen.
Zur Einsteigerlektion kamen heute wieder zwei neue Interessenten. Bin mal gespannt ob sie bleiben werden. Konditionell war es heute anspruchsvoller als sonst. Denke aber, dass es auch in ihrem Sinne war? Auf dem Programm standen Wiederholungen aus der letzten Lektion und Stockabwehr. Wir wiederholten die vier unterschiedlichen Verteidigungsmöglichkeiten gegen Würgerangriffe von allen Seiten. Danach gingen wir über zur Stockabwehr. So musste ein von oben her geschlagener Stockschlag abgewehrt werden. Hierzu zeigte ich unterschiedliche Varianten. Die Abwehrvarianten unterteilte ich in Einzeltechniken, was das Lernen vereinfachte. Die Teilnehmer liessen sich mitreissen und übten ohne Unterbruch. Ich musste immer wieder zur Vorsicht ermahnen und verlangte, dass die Techniken langsamer geübt wurden. Man kann generell davon ausgehen, dass wenn man viel Kraft anwenden muss, die Technik falsch ausgeübt werden. Somit bringt „Murksen“ garantiert nichts und erhöht sogar die Verletzungsgefahr! Somit also die Techniken lieber langsam, dafür so oft wie möglich dausführen. Immer wieder gerne, ich konnte es heute auch nicht lassen, habe ich ein paar schöne Hebel eingebaut. Gerade bei den Neulingen teste ich jeweils gerne wie die Hebel funktionieren. Wenn jemand noch nicht weiss was kommt und der Hebel funktioniert, dann bestätigt es sich, dass die Technik auch in der Realität funktioniert. Zum Abschluss klopften wir uns noch mit den Gummistöcken ab, lockerten somit die Muskeln. In einer Woche werden wir sehen ob von den Neulingen jemand bleiben wird. Die Krav Maga – Familie wächst und wächst, so muss es sein! Alex und Karin danke ich noch recht herzlich, dass sie sich den Neulingen annahmen!