In der heutigen Einsteigerlektion, hatte ich die Gelegenheit neuen Interessenten Krav-Maga-Selfprotect vorzustellen und sie davon zu überzeugen. Wie üblich gab es für alle die Gelegenheit, die erste Lektion unverbindlich zu besuchen. Ich spürte anfangs die allgemeine Verunsicherung im Raum. Deshalb wollte ich gleich zu Beginn aufzuzeigen, dass bei mir alles ganz normal abläuft und niemand etwas zu befürchten hat. Ich bin der Meinung, dass ein gewisses Misstrauen immer angebracht ist, das ist gut so und auch berechtigt. Leider gibt es in diesem Umfeld grosse Qualitätsunterschiede! Gut tut, wer misstrauisch ist, diese Charakterzüge sind positiv, ich bin mir jetzt schon sicher, dass alle Interessenten sehr gut zu uns passen werden.
Wir sind mit ein paar leichten Lockerungsübungen gestartet. Mit einigen Kniebeugen und Kniestössen trieb ich allen den Puls leicht nach oben. Danach ging es zum elementaren Teil der Selbstverteidigung, zur Laufstabilität. Ich zeigte allen wie man stabil steht und demonstrierte die Verteidigungs– und Kampfstellung. Die Ausweichbewegung, wir nennen es Y-Schritt, vermittelte ich mit kleinen Tricks. So habe ich einfach Kissen und die Pratzen so am Boden als Sperre platzieren lassen, dass man gar nicht in die falsche Richtung ausweichen konnte. Bei der Verteidigungsstellung musste man mehr als Schulterbreit stehen, es ging nicht anders, denn das grosse Kissen lag am Boden zwischen den Beinen
und durfte nicht mit den Beinen in Berührung kommen. Mit dieser Methode verstanden alle sehr schnell wie diese Stellung aussehen sollte.
In der anschliessenden Advanced-Lektion gab es ein anspruchsvolles Aufwärmetraining. Mit den Robbenbewegungen am Boden wurden die unterschiedlichsten Gelenke rasch einmal geschmiert. Es ging darum jeweils auf dem Rücken, danach auf dem Bauch, eine Pratze zu balancieren, die Pratze durfte auf keinen Fall runter fallen. Feingefühl und sehr gute Koordinationsfähigkeit waren gefragt. Die Bauchmuskeln kamen an diesem Abend ebenfalls auf ihre Rechnung. Diese trainierten wir in der Dreiergruppe, einer sass auf den Beinen und hielt das grosse Kissen in der Mitte, zwei standen mit Pratzen links und rechts. Nun galt es auf Kommando, Oberkörper im 30° Winkel, mittig, links oder rechts mit
den Fäusten zuzuschlagen. Trotz körperlicher Anstrengung konzentriertes Zuhören
und Reagieren zu fördern, das war mir zudem wichtig. Derartige Übungen verbessern die unterschiedlichsten Fähigkeiten, alles Komponente, welche im Fall einer Selbstverteidigung wichtig sind. Danach zogen wir die Schütze an und nun galt es im Kampf die gegnerische Angriffe abzuwehren. Einer war der Angreifer, der andere durfte nur blocken, ausweichen und mit der Distanz spielen. Am Schluss habe ich die Angriffstechnik
noch mit einem speziellen KO-Schlag erweitert. Ein ganzheitlicher Rundschlag.
Zufrieden gingen wir danach zu den Lockerungsübungen und das Training war somit
beendet. Alle die dabei waren konnten ihr gesamtes Bewegungsrepertoire
erweitern und verbessern, somit wurde mein Ziel erreicht.