Das Aufwärmtraining gestaltete ich wie folgt: Jemand verfolgte dich mit dem Schlagkissen und sobald er dich anschubste, musstest du dich umdrehen und auf das Kissen kicken und mit links und mit rechts mit der offenen Hand auf das Kissen schlagen. Für die Stärkung der Rumpfmuskulatur ging es dann auf den Boden. Dein Trainingspartner setzte sich auf deine Schienbeine und nun musstest du Rumpfbeugen machen und jedes Mal beim hochkommen mit der offenen Hand auf das Kissen schlagen.
Auch übten wir noch unterschiedliche Messerbedrohungen. Einmal hinterlistiger Angriff, das Messer an den Hals gehalten, dann frontal mit links und rechts mit der Klinge an den Hals gehalten. Bei der Messerattacke von hinten ging es um einen schnellen und sicheren Griff an das gegnerische Handgelenk. Weisst du noch 2 zu 1? Die Achselhöhlen fest an den Körper gepresst musstest du dich dann ganzheitlich nach hinten aus der Affäre ziehen, so richtig rausschlingen. Den Überraschungsmoment galt es sofort auszunutzen und sofort hinter ihn zu gehen und ihn dann zu entwaffnen. Eine relativ einfache Technik, die aber Geschicklichkeit und Schnelligkeit abverlangt. Ebenfalls sehr schnell musste man bei den anderen drei Bedrohung sein. Ganz wichtig war die Schnelligkeit bei der ganzheitlichen Bewegung, bei der es darum ging, Distanz zwischen Klinge und Hals zu bringen. Bei der frontalen Messerbedrohung ging es darum, so schnell wie möglich hinter den Ellenbogen des Messerarms zu gelangen und den Angreifer daran zu hindern, dass er weitere Ausholbewegungen machen kann. Relativ einfach war dann die Entwaffnung, aber nur wenn man sich ganzheitlich, also mit gestreckten Armen, bewegte. In allen drei anderen Techniken ging es um denselben Griff, wie man damit verhindern kann, dass der Messerbesitzer allenfalls sein Messer in die andere Hand wechseln konnte. Im Drill musste man während einer Minute pausenlos einen Kniestoss und einen Frontkick auf das Schlagkissen schlagen. So richtig ausgepowert galt es dann, alle geübten Messerbedrohungs-Situationen zu wiederholen. Für mich war spannend zu sehen, dass unter Stress praktisch immer die von mir beanstandeten Korrekturen vergessen gingen. Ganz klar, wir müssen die Übungen noch ein paar Mal wiederholen.