Seit langem ein Montagabend, der nur mittelmässig besucht wurde (mein Handy füllte sich mit Krankmeldungen). Diesmal waren die Frauen in der Überzahl, bravo!
Die Trainings beginnen bei mir meistens mit einem kravmagischen Aufwärmprogramm. Immer wieder fallen mir neue Übungsabläufe ein, die man auch als Aufwärmübung nutzen kann. Darauf bin ich stolz!
Diesmal integrierte ich sogar das Umfallen nach hinten, abdrehen in die Embryostellung und schnelles wegrollen und vorwärts aufstehen. Selbstverständlich zu Beginn ganz langsam und vorsichtig.
Wir übten wieder ein paar Bodenkampfsituationen. Einer sitzt in der Mountposition auf dir und bearbeitet dich mit Faustschlägen. Mit einer hohen Körper-Brücke im passenden Moment gelang es, seinen Kopf seitlich zu fassen und die Daumen in seine Augen zu drücken und ihn gleichzeitig abzuwerfen. Wichtig war die Fähigkeit, dass man mit den Händen am Kopf des Angreifers bleiben konnte. Alles musste schnell gehen, wollte man den Angreifer mit der Brücke und einer Kopfdrehung abwerfen. War man zu langsam, konnte er sich sperren. Wichtig! Man musste mit ihm eindrehen und ganz nahe bleiben.
Die Fortgeschrittenen bekamen eine zusätzliche Kombinationsaufgabe mit 5 Techniken in Folge. Einige der Einsteiger schauten den Fortgeschrittenen zu, anstatt selber zu trainieren. Ich dachte mir, wieder einmal typisch, immer wieder dasselbe. Ich konnte es deutlich in seinem Gesicht lesen, warum kann ich diese Kombinationen nicht auch üben? Ganz logisch, weil die Fortgeschrittenen bereits mehrere Jahre trainierten und die Grundtechniken bereits 1500 Mal wiederholten. Bis dahin dauert es eine Weile und dazu braucht man viel Geduld und Trainingsdisziplin. Also, konzentriere dich auf deine Aufgabe und wiederhole, wiederhole und wiederhole den Ablauf!
Ohne Unterbrechung ging es dann in die zweite Lektion.
Das Aufwärmprogramm beinhaltete wieder einmal Boxbewegungen und Ellenbogenschläge. Ideal zum Aufwärmen geeignet wegen der Drehbewegung.
Ellenbogenschläge übten wir danach mit Rumpfbeugen. Der Partner sitzt auf die Beine und hält das Schlagkissen vor sich fest, aufsitzen und zwei runde Ellenbogenschläge auf das Kissen schlagen und wieder abliegen. Senkrechte Kniebeugen, Rücken an Rücken, trainieren wir auch immer wieder. In der Selbstverteidigung ist es extrem wichtig, dass man sich senkrecht in die Knie begeben kann! Damit ist es auch möglich einen gleichmässigen Druck, z.B. bei einem Hebel beizubehalten.
Eine Angriffskombination trainierten wir mit Pratzen. Hammerschlag links, Jab mit links, Cross mit rechts und Kniestoss mit rechts.
Diese Angriffsart wollten wir dann blocken und kontern. Den Hammerschlag interpretierten wir als Ausraster, nachdem wir ihn berührten und mit der Hand in Brusthöhe zurückwiesen. Hammerschlag und Jab mit links blockten wir dann mit dem Block Nr. 1, mit rechts. Die linke Hand vor dem Gesicht gehalten, Schritt nach rechts hinein, seinen Arm runter drücken und einen Beinfeger anbringen und damit den Angreifer destabilisieren. Nicht sofort wurde verstanden, dass wir diesmal interaktiv trainierten. Deshalb dauerte es relativ lange, bis die Technik umgesetzt wurde. Leider ist es oft so, dass die Angriffstechniken nicht gut genug ausgeführt werden. Die meisten konzentrieren sich nur immer auf die Kontertechniken und der Trainingspartner fühlt sich als Angreifer gelangweilt, was komplett falsch ist!
Denn jedes Mal wenn man den Angreifer spielt, sollte man die verlangten Angriffstechniken mit der selben Konzentration ausführen wie bei der Kontertechnik. Auf diese Weise wird das Krav Maga Self Protect Training um einiges interessanter. Der Schlussdrill und die Entspannungsübung durften selbstverständlich nicht fehlen. Leider kamen wir nicht so weit wie gewünscht, aber das passiert ja nicht so oft. Wir haben ja noch Zeit, viel Zeit.